Innere Geschlechtsorgane

Die Scheide (Vagina)

Im Becken erstrecken sich die inneren Geschlechtsorgane und die Scheide. Sie ist ein dehnbarer Schlauch aus Muskeln und ist circa acht bis zehn Zentimeter lang. Während des Geschlechtsverkehrs befindet sich der Penis in der Scheide.

Außerdem fließt durch die Scheide das Menstruationsblut ab, und sie bildet den Geburtskanal.

Die Scheidenwände sind mit einer dicken Schleimhaut überzogen, deren Dicke durch das Zusammenspiel von verschiedenen Hormonen bestimmt wird. Der Zustand dieser Schleimhaut kann sich verändern (Menstruation), Schwangerschaft, Wechseljahre). Bei jungen Mädchen und älteren Frauen kann die Schleimhaut leicht verletzt werden, da sie nur wenige Schichten dick ist. Die Vagina ist bei diesen Altersgruppen also besonders anfällig für Infektionserreger. Diese bringen das chemische Gleichgewicht durcheinander und ändern den pH-Wert der Vagina.

Der Gebärmutterhals (Zervix)

Die Verbindung zwischen der Gebärmutter und der Scheide stellt den Gebärmutterhals dar. Er ist der äußere Bereich der Gebärmutter und kann in zwei Areale unterteilt werden:

  • Der Teil, der in die Scheide hineinragt (Portio vaginalis uteri, äußerer Muttermund)
  • Der Teil, der in Gebärmutterhöhle ragt, der sogenannte Zervixkanal (hier wird der Zervixschleim gebildet)

Am Übergang zwischen dem Zervixkanal und dem äußeren Muttermund kann es unter Umständen zu Gewebeverschiebungen kommen. So kann es sein, dass die Scheidenhaut in den Zervixkanal oder Zervixepithel in den Muttermund wandert.

Der äußere Muttermund wird auch "Portio" genannt und ist mit einer besonderen Zellschicht (unverhorntes Plattenepithel) bedeckt. Wegen dem Wechsel der zwei Gewebearten ist der Bereich des äußeren Muttermundes sehr anfällig für Infektionen (z.B. mit den HP-Viren). Wird der Gebärmutterhals mit den HP-Viren infiziert, kann sich Gebärmutterhalskrebs daraus entwickeln.

Der Gebärmutterhals sondert einen bestimmten Schleim ab, der als Schranke zwischen der Scheide und der Gebärmutter dient. Während des Zyklus verändert sich der Zervixschleim, so ist er an unfruchtbaren Tagen sehr dickflüssig und Spermien und Bakterien wird ein Durchkommen durch den Gebärmutterhals verwehrt.

Der Schleim wird nur an den fruchtbaren Tagen dünnflüssig und somit für Spermien durchlässig.


Die Gebärmutter (Uterus)

Der Uterus ähnelt von der Form und Größe einer auf dem Kopf stehenden Birne. Im Inneren der Gebärmutter ist die Gebärmutterhöhle (Cavum uteri). Als Gebärmutterkörper (Corpus uteri) werden die oberen zwei Drittel der Gebärmutter bezeichnet, und das untere Drittel ist der Gebärmutterhals. Circa 50 bis 60 Gramm wiegt bei Frauen, im fruchtbaren Alter, der Uterus. Das Gewicht erhöht sich während der Schwangerschaft allerdings auf bis zu ein Kilogramm.

Der Uterus kann in drei Schichten unterteilt werden:

  • Perimetrium: Das Bauchfell bedeckt die Gebärmutter außen
  • Myometrium: Eine dicke Schicht aus glatter Muskulatur
  • Endometrium: Die innere Schleimhaut kleidet die Gebärmutterhöhle aus

Das Endoterium wird regelmäßig auf- und abgebaut. Dies geschieht unter Einfluss verschiedener Hormone. Wenn im Verlauf des Zyklus keine Befruchtung stattfand, wird die Schleimhaut durch Hormone abgestoßen und mit Blut (durch die zerrissenen Schleimhautgefäße) als Regelblutung ausgeschieden. Die Muskulatur der Gebärmutter erzeugt Kontraktionen und presst das Gewebe in die Scheide. Durch das Zusammenziehen der Muskulatur entstehen Regelschmerzen. Die Regelschmerzen können sehr unterschiedlich stark, lange und häufig auftreten.

Wenn allerdings eine Befruchtung während des Zyklus stattfand, setzt sich die Zygote (befruchtete Eizelle) im Endoterium fest. Die Schleimhaut wächst weiter und wird nicht abgestoßen, so wird die Versorgung des Embryos sichergestellt.

In der Schwangerschaft muss sich die Gebärmutter stark dehnen und wachsen. Auch das Myometrium ist dazu in der Lage. Das Volumen im Inneren der Gebärmutter wächst bei einer Schwangerschaft auf bis zu fünf Liter an.

Bei der Geburt bezeichnet man die Kontraktionen der Muskeln des Myomentrium als "Wehen". Diese austreibenden Kräfte werden durch Hormone ausgelöst. Es treten verschiedene Arte von Wehen auf, dabei kommt es auf die Phase der Schwangerschaft und Geburt an.

Wird die Gebärmutter durch eine Hysterektomie entfernt, sind Schwangerschaft und Monatsblutung nicht mehr möglich.


Die Eileiter (Tube/n)

Links und rechts gehen am oberen Ende der Gebärmutter zwei Eilleiter ab. Diese sind so dick wie ein Bleistift und zehn bis 18 Zentimeter lang. Die Eileiter verbinden die Gebärmutter mit den Eierstöcken.

Am Ende der Tuben befinden sich Trichter (Fimbrien), die sehr nahe an den Eierstöcken liegen. Sie dienen zur Aufnahme der Eizelle. Nach dem Eisprung transportiert der Eileiter die Eizelle in die Gebärmutter. Eine Befruchtung der Eizelle findet immer in den Tuben statt.

Die Zygote (befruchtete Eizelle) wandert noch fünf Tage weiter und nistet sich dann normalerweise in der Gebärmutter ein.

Wenn die Einnistung im Eileiter erfolgt, liegt eine sogenannte Eileiterschwangerschaft vor. Von einer Bauchhöhlenschwangerschaft spricht man hingegen, wenn eine Einnistung im Bauchraum erfolgt.


Die Eierstöcke (Ovarien)

Der menschliche, weibliche Körper verfügt über zwei Eierstöcke, die sich nahe der Eileiter-Enden befinden. In den Eierstöcken werden unreife Eizellen gelagert, außerdem befinden sich hier die Follikel. Das sind unreife Zellen, in denen die Eizellen heranreifen. Während des Eisprungs platzen die Follikeln und die reifen Eizellen gelangen in die Eileiter.

In einem weiblichen Embryo werden bereits in der 20. Schwangerschaftswoche acht Millionen Eizellen, sogenannte "Primärfollikel", angelegt.

Bei der Geburt hat sich die Zahl bereits auf eins bis zwei Millionen reduziert. In der Pubertät sind dann lediglich noch 300.000 bis 500.000 Eizellen vorhanden. Im Durchschnitt erlebt eine Frau in ihrem Dasein 300 bis 500 Zyklen mit je einem Eisprung.

In anderen Zellen der Eierstöcke werden die Hormone Östrogen und Progesteron gebildet. Die Hormone bewirken, dass jeden Monat eine Eizelle heranreift, die bei dem Eisprung in die Bauchhöhle abgegeben wird.

Durch Fransen (Fimbrien) am Ende der Eileiter findet die Eizelle nach dem Eisprung ihren Weg in den Eileiter. Im Eileiter wird sie entweder innerhalb weniger Stunden durch ein Spermium befruchtet, oder sie stirbt ab.

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